Wenn im öffentlichen Sektor über Antragsdigitalisierung gesprochen wird, ist hiermit manchmal der Austausch von Papierformularen gegen PDF gemeint. Während PDF oder „Eingabemasken“ nur eine kosmetische Digitalisierung darstellen, schöpft die cloudgehostete NETQUES-Antragsplattform das volle Digitalisierungspotenzial aus: Klug gestaltete Onlineformulare validieren die Antragsdaten schon vor dem Senden des Antrags und weisen auf Alternativen zur Antragstellung hin, wenn sich herausstellt, dass eine bestimmte Leistung nicht beantragt werden kann. Zudem greifen unsere Projekte auf bereits bekannte Informationen der antragstellenden Person zurück, sodass bei Wiederholungsanträgen Eingaben entfallen können und datensparsam gearbeitet wird. In der Sachbearbeitung führt die digitale Abbildung des Fachverfahrens auf NQAP zu einer 70-80%-igen Zeitersparnis, sodass Nachbesserungen ohne lästige Papierpost möglich sind und Antragsentscheidungen schneller getroffen werden. Hiermit werden die Probleme langer Antragsbearbeitungszeiten, begrenzter Bearbeitungsressourcen, siloförmig, unvernetzt abgelegter Daten und die Notwendigkeit der Prozessautomatisierung für Basisprüfungen in der Antragsbearbeitung gelöst.
Unser Kernprodukt ist die generische NETQUES-Antragsplattform NQAP, die als Whitelabel-Antragsportal unseren Kunden aus verschiedensten Branchen die Möglichkeit gibt, Antragsprojekte entlang individueller Richtlinien im Erscheinungsbild der jeweiligen Organisation auf low-code-Basis abzubilden. Mit einer durchgehenden Digitalisierung erfolgen auch alle Bearbeitungsschritte im Fachverfahren auf NQAP, sodass Antragsnachbesserungen, Bewilligungen und Ablehnungen digital vorgenommen werden. Mit der Integration von KI stehen weitere interessante Möglichkeiten der Bearbeitungsautomatisierung zur Verfügung.
Als Antragsplattform kann NQAP von allen Bürgerinnen und Bürgern für Antragsvorgänge genutzt werden. In der Öffentlichen Verwaltung sind hingegen Sachbearbeitende die Zielgruppe, die im Fachverfahren für die Antragsbearbeitung zuständig sind. Über die Rolle des Statistik-Managers ist es möglich, auch Kennzahlen zur Antragsbearbeitung auszulesen und hierüber eine Projektsteuerung vorzunehmen. Anwender:innen der Antragspattform sind im Frontend somit Bürgerinnen und Bürger und im Backend Sachbearbeitende und ggf. ihre Leitungsebenen.
Seit 2020 haben wir über 650.000 Anträge administriert und in Projekten mit finanziellem Bezug über 200 Millionen EUR an Antragstellende zur Auszahlung gebracht. Die Antragsplattform wird u.a. von folgenden Kunden im öffentlichen Sektor genutzt:
Darlehenskasse der Studierendenwerke e.V., Köln: Entwicklung eines Antragsportal für Studiendarlehen inklusive Anbindung eines Vertrauensdienstleisters zur Identifizierung der Darlehensnehmenden und zur qualifizierten elektronischen Vertragssignatur.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Entwicklung und Support für das Onlineportal „Überbrückungshilfe für Studierende“ zur Milderung der finanziellen Härten während der Corona-Pandemie.
Entwicklung der mit insgesamt 8 Millionen Euro ausgestatteten Hilfsfonds "Zuschuss zum Studienstart und Studienabschluss" sowie dem Berliner "Technikfonds" für Studierende an Berliner Hochschulen.
Alle Projekte zeichnen sich durch ein digitales Fachverfahren aus, sodass teilweise die Förderbescheide schon am Tag des Antragseingangs erstellt und eine finanzielle Förderung der Antragstellenden erfolgen konnte.