„… und wenn der Bagger vor dem Rathaus das Kabel erwischt, hat der Bürgerservice Zwangspause“
Was ist das Problem?
Wer jenseits von Großstadtgrenzen in Deutschland aufs Internet zugreift, kennt es selbst: Die Netzabdeckung lässt häufig zu wünschen übrig. Das ist bei unseren Kundinnen und Kunden nicht anders, denn die kdvz-Mitgliedskommunen erstrecken sich von der Kölner Peripherie bis zur Jülicher Börde und bis tief in die Nordeifel hinein. In vielen Rathäusern steht ausschließlich Kupferkabel mit maximal 10 Mbit/s Datenrate zur Verfügung. Eine Aufrüstung auf Glasfaserkabel ist teuer und längst nicht überall möglich.
Die optimale Verbindung zwischen Rechenzentrum und Rathaus
Die Lösung heißt Richtfunk: eine schon ältere Technik, die jedoch nichts von ihrem Charme verloren hat. Schnell und flexibel werden Funkverbindungen zwischen Rathäusern und Rechenzentrum errichtet – nur Antennen und freie Sicht sind nötig.
Die Vorteile: die alten Kupferkabel werden zu Backupleitungen, und die primäre Verbindung bezieht ihre Daten über ein komplett anderes Medium – nämlich die Luft. Doppelte Sicherheit für die Daten, und der sprichwörtliche Bagger ist auch keine Gefahr mehr. Eine Richtfunkstrecke ist unabhängig vom Provider, schnell realisierbar und bietet eine Verfügbarkeit von 99,9% und besser.
Autarkie im Wald
Die ersten eigenen Antennenmasten ließ die kdvz bereits vor knapp zehn Jahren errichten. Die flächendeckende Versorgung mit 100 Mbit/s pro Mitgliedskommune nimmt aber erst aktuell richtig Fahrt auf: Neben der Mitnutzung vorhandener Masten, etwa dem „Colonius“ in Köln, planten und realisierten wir gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich einen eigenen Antennenmast auf der Sophienhöhe. Weitere Masten sind in der Umsetzungsphase.
Das Ganze braucht natürlich einen rechtlichen Rahmen und eine sorgfältige Projektierung: Eine Machbarkeitsstudie klärt die Rahmenbedingungen für alle Rathäuser, die zu nutzenden Frequenzen genehmigt die Bundesnetzagentur, und wer zwischen Hellenthal und Pulheim eine neue Windkraftanlage bauen möchte, muss nachweisen, dass er „unserem“ Internet nicht in die Quere kommt.
Und das beste: die Investitionskosten für unsere Kommunen halten sich im Vergleich zu einem providerabhängigen Glasfaserausbau im vergleichbaren Rahmen.